Anlässlich des Heiligen Jahres 2025 hat sich eine 25-köpfige Pilgergruppe des Priesterseminars St. Wolfgang in Regensburg auf den Weg in die Ewige Stadt Rom gemacht. Neben 22 Priesterseminaristen aus den Bistümern Regensburg und Passau, nahmen auch die drei Mitglieder der Vorstandschaft des Priesterseminars an der Pilgerreise teil.
Am Vorabend der Abreise fanden sich die Reiseteilnehmer bei der Vesper und einer geistlichen Einstimmung im Priesterseminar ein. Am 22. Februar 2025 war es dann so weit und die Gruppe machte sich auf den Weg nach Rom. Nach Bezug der Unterkunft in der Nähe des Petersplatzes machten wir uns auch schon auf zum ersten Ziel unserer Reise und begaben uns nach Trastevere. Dort feierten wir gemeinsam die Hl. Messe in der Kirche San Bartolomeo all´Isola. Es schloss sich ein Spaziergang durch Trastevere an, bei dem auch die Kirche San Crisogono mit ihren frühchristlichen Ausgrabungen besichtigt wurde. Nach dieser eindrucksvollen Möglichkeit auf der Spur der ersten Christen zu wandeln, ließen wir den Abend in Kleingruppen ausklingen.
Am 23. Februar war der erste Programmpunkt die Sonntagsmesse in der Zentrale des Malteserordens. So war es uns möglich hinter die Türe mit dem berühmten Schlüsselloch auf dem Aventin zu blicken. Mit der Kirche Santa Sabina stand ein weiteres Zeugnis des frühen Christentums in unmittelbarer Nähe zur Malteserzentrale auf dem Plan. Nach der Mittagspause begaben wir uns nach einem kleinen geistlichen Impuls durch unseren Spiritual, Matthias Effhauser, zur ersten Heiligen Pforte in der Lateranbasilika. Es schloss sich eine Führung durch die Basilika durch unseren Regens, Dr. Daniel Stark, an und anschließend bestand die Möglichkeit zur Besichtigung und zum persönlichen Gebet. Danach machten wir ein kleinen Spaziergang nach Santa Croce, bevor wir uns auf den Weg nach Sant´Agnese machten. Dort bekamen wir eine Führung durch die Kirche und die dortige Katakombe, die teilweise freigelegt wurde. In einem zweiten Teil der Führung wurden wir von einem Mitbruder, der sich derzeit im Freijahr in Rom befindet, durch die Anlage geführt. Zum Tagesabschluss waren wir zum Abendessen im Gästehaus des Deutschen Ordens eingeladen.
Am Montag, den 24. Februar 2025, begannen wir den Tag mit einer Messe mit Kardinal Müller in den Grotten des Petersdoms. Nach der Messe durchschritten wir wieder nach einem kleinen Impuls die Heilige Pforte am Petersdom und es schloss sich eine Führung durch den Regens an. Nach der gemeinsamen Besichtigung gab es Zeit zur eigenständigen Besichtigung des Petersdoms. Ein Teil hat sich in das Umfeld des Vatikans begeben, um dort neben den Besichtigungen auch bei einem Espresso Land und Leute kennenzulernen. Ein anderer Teil hat die Kuppel bestiegen, um Rom auch von oben genießen zu können. Am Nachmittag trafen wir uns wieder zur Besichtigung der vatikanischen Archive mit dem Turm der Winde, auf dem unser heutiger Kalender berechnet wurde. Der restliche Tag war dann zur freien Gestaltung.
Am 25. Februar stand in zwei Gruppen zunächst eine Besichtigung der Scavi auf dem Plan. Wir sind ganz nahe an das Grab des Hl. Apostels Petrus gekommen und konnten den Ort sehen, an dem das Pallium über Nacht aufbewahrt wird, bevor es an die Erzbischöfe übergegeben wird. Die Nähe zum Grab eines Apostels war für alle beeindruckend und führte uns zurück in die unmittelbare Zeit nach Tod und Auferstehung Jesu Christi. Den Nachmittag verbrachten wir in Subiaco, einem Kloster der Benediktiner, in dem der Hl. Benedikt von Nursia mehrere Jahre gelebt hat. Neben den Wurzeln des Christentums konnten wir uns somit auch die Wurzeln des westlichen Mönchtums besichtigen. Nach der Führung durch die eindrucksvollen Höhlen des Klosters schloss sich eine Messe an. Der Ausklang des Abends fand bei einem gemeinsamen Abendessen in Frascati statt.
Am darauffolgenden Mittwoch, den 26. Februar, fiel leider die Generalaudienz aus und so machten wir uns gemeinsam auf den Weg nach San Paolo fuori le mura, um dort wieder nach einem geistlichen Impuls unsere dritte Heilige Pforte zu durchschreiten. Nach der anschließenden Führung durch den Regens gab es wieder ein wenig Zeit, um die Ewige Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Am Nachmittag stand die vierte Heilige Pforte in Santa Maria Maggiore auf dem Plan. Mit dem bewährten Vorgehen aus Impuls und Führung, diesmal durch einen Kunsthistoriker des dortigen Museums, haben wir somit alle Heiligen Pforten durchschritten. Die Messe feierten wir vor der Führung in der dortigen Sixtinischen Kapelle.
Am 27. Februar begann der Tag mit dem Besuch in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl. Danach folgte die Feier der Messe in der Unterkunft. Durch den Streik am Flughafen München hat sich unsere Rückreise um zwei Tage nach hinten verschoben, so dass wir nach dem Wechsel des Hotels noch ein wenig mehr Zeit hatten, um Rom zu besichtigen. Nach Bezug der neuen Unterkunft folgte ein gemeinsamer Spaziergang durch das antike Rom mit Kolosseum, Forum Romanum und dem Kapitol. Ebenso besuchten wir mit San Clemente ein weiteres Zeugnis des frühen Christentums. Der Ausklang des Tages erfolgte wieder in Kleingruppen.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Entspannung. Nach den gemeinsamen Laudes und dem Frühstück machten sich verschiedene Kleingruppen auf den Weg zu eigenen Erkundungen der Stadt Rom. Eine kleine Gruppe besuchte Castel Gandolfo, eine andere Gruppe war zu Fuß unterwegs in Rom. Manche nutzen die freie Zeit, um Freunde und Bekannte zu treffen oder sich auch von Strapazen der vergangenen Tage zu erholen. Der Tag und die ganze Pilgerreise wurde dann nach der Abschlussmesse in der Chiesa Nova bei einem gemeinsamen Abendessen beschlossen. Am Samstag, den 01. März, traten wir nach der Messe in der Unterkunft unseren Rückflug nach Deutschland an.
Wenn man auf die Tage in Rom zurückblickt, kommt man zu Schluss, eine gute gemeinsame Zeit gehabt zu haben. Es waren einige Punkte auf dem Programm, die über das Touristenprogramm hinausgingen. Neben dem gemeinsamen Programm konnte jeder auf seine Kosten kommen. Sowohl Romkenner als auch Romneulinge konnten neue Dinge entdecken. Es gab auch genug Möglichkeit Land und Leute kennenzulernen und bei einem Espresso die römische Lebensart auf sich wirken zu lassen. Der kleine Wermutstropfen mit der verschobenen Rückreise wurde durch die Extrazeit mehr als entschädigt.