Jan
21

Eine Exkursion in die Geschichte der Reformation

geschrieben von MB


Am heutigen Samstag brach die Seminargemeinschaft zur Exkursion auf. Zwar lag das Ziel nicht in weiter Ferne, geschichtlich ging es jedoch weit zurück. 500 Jahre um genau zu sein. In das Jahr der Reformation.

Christen der evangelischen und katholischen Kirche begehen 2017 ein Jahr des Gedenkens an die Reformation, welche 1517, also vor genau 500 Jahren, mit der Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers ihren Anfang nahm. Es ist das erste Reformationsgedenken im Zeitalter der Ökumene. Grund genug also, um auf die Geschichte der Reformation zurück zu blicken, Impulse für die Ökumene zu setzen und um die Einheit der Christen zu beten.

Einen ganz konkreten Blick in die Geschichte der Reformation konnten die Alumnen des Priesterseminars, in Begleitung von Regens Martin Priller und Subregens Robert Paulus, bei ihrer Exkursion nach Sulzbach-Rosenberg werfen. Dort begrüßte sie am Samstag Dr. Markus Lommer (Gruppenbild, rechts), der Stadtheimatpfleger der Stadt, mit dem sie gemeinsam zur Historischen Druckerei Seidel aufbrachen. In der Druckerei zeigte Herr Dr. Lommer an Hand einiger Drucke die Geschichte der Reformation im damaligen Sulzbach auf und wie man schon relativ früh ein friedliches Miteinander der Konfessionen zu verwirklichen versuchte.

Doch nicht nur die Druckerei Seidel, die u. a. Bibelausgaben für beide Konfessionen gedruckt hatte, ist in Sulzbach-Rosenberg eng mit der Geschichte der Reformation verbunden. Die gegenüber liegende Pfarrkirche kann auf eine lange Geschichte als Simultankirche zurückblicken. 1652 begann man dort den Kirchenraum für Gottesdienste beider Konfessionen zu nutzen. Der Wohnraum für die Pfarrer in den angrenzenden Gebäuden wurde kurzerhand in zwei gleich große Bereiche geteilt und per Los vergeben. So konnten die beiden christlichen Gemeinden nebeneinander bestehen und wirken. Das hatte an manchen Stellen jedoch auch kleinere Querelen zur Folge, schließlich musste man sich bezüglich der Ausstattung und Nutzung des gemeinsamen Kirchenraums absprechen und einigen. Stadtheimatpfleger Dr. Lommer wusste auch darüber teils humorvolles zu berichten. Das so genannte Simultaneum prägte die christlichen Gemeinden Sulzbachs bis 1958 die evangelische Christuskirche fertiggestellt wurde.

Neben dem interessanten Vortrag stand auch ein Rundgang durch den Stadtkern des Ortsteils Sulzbach mit Besuch der Kirchen und des Schlosses auf dem Programm. Besondere Einblicke in die Geschichte ergaben sich dabei beim Besuch der ehemaligen Synagoge Sulzbachs, heute ein Ort der Erinnerung und Begegnung.