Mai
29

Auf den Spuren von Kaisern, „Gobelmoo“ und Schäuferla: Regensburger Seminaristen unterwegs im Welterbe Bamberg

geschrieben von MS


Sieben Seminaristen der Wohngruppe „Resl von Konnersreuth“ machten sich am vergangenen Samstag gemeinsam mit Präfekt Gerhard Pöpperl von Regensburg auf den Weg nach Oberfranken. Ziel des Ausfluges war die wunderschöne Bischofsstadt Bamberg an der Regnitz.

Nach dem Bezug der Zimmer im Erzbischöflichen Priesterseminar am Heinrichsdamm, wo man Quartier gefunden hatte, ging es auf direktem Wege in die historische Altstadt, welche bereits seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört.

Dort angekommen stand unter dem Motto „Faszination Weltkulturerbe“ eine zweistündige Stadtführung auf dem Programm.  Dabei war allerhand Interessantes über diese lebenswerte Stadt zu erfahren, die durch die Wasserläufe des Flusses Regnitz in drei Stadtteile (bischöfliche Bergstadt, bürgerliche Inselstadt sowie Gärtnerstadt) getrennt ist. Die Tour führte ausgehend von der Tourist-Information am Fuße der Oberen Pfarre über das Alte Rathaus, das als einziges Rathaus Deutschlands auf einer kleinen Insel mitten im Fluss gebaut ist, über den Markt mit dem von den Bambergern nur liebevoll „Gobelmoo“ (Gabelmann) genannten Neptunbrunnen und dem nahegelegenen Jesuitenkolleg, vorbei an der Fischersiedlung „Klein Venedig“ hinauf auf den Domberg – ein einzigartiges Ensemble aus Neuer Residenz, Alter Hofhaltung und dem Bamberger Kaiserdom. Dessen Gründung durch das heilige Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde geht bereits auf das 11. Jahrhundert zurück. Neben den Gräbern des Gründerpaares befindet sich darin auch das einzige erhaltene Papstgrab nördlich der Alpen (Clemens II., reg. 1046-1047). Beeindruckend waren der berühmte „Bamberger Reiter“, die Steinfiguren von „Ecclesia“ und „Synagoga“ am Fürstenportal sowie herausragende Kunstwerke von Veit Stoß und Tilman Riemenschneider, die ebenfalls zur Ausstattung der Kathedrale gehören.

Nach der Stadtführung blieb etwas Zeit, die Altstadt noch auf einige Faust zu erkunden. Ein Teil der Seminaristen nutzte diese Gelegenheit, das Diözesanmuseum besuchen. Zu den herausragenden Exponaten des Museums gehören neben verschiedenen Steinplastiken und liturgischen Gerätschaften die mittelalterlichen Textilien, darunter der Sternenmantel Kaiser Heinrichs II., der Mantel der Kaiserin Kunigunde und der Ornat von Papst Clemens II.

Die Kultur Bambergs steht und fällt aber nicht nur mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten. Auch die fränkische Küche wurde getestet. Bei Schäuferla und anderen Spezialitäten ließen es sich die Seminaristen auch in kulinarischer Hinsicht gut gehen. Und selbstverständlich war auch die in aller Welt bekannte Brauerei „Schlenkerla“, in der das Bamberger Rauchbier gebraut wird, einen Abstecher wert. In gemütlicher Runde klang der Abend bei sommerlichen Temperaturen in der Altstadt aus.

Nach der Feier der Sonntagsmesse im Priesterseminar und dem gemeinsamen Mittagessen (natürlich wieder echt „frängisch“) kehrten die Seminaristen am folgenden Tag mit vielen bereichernden Eindrücken im Gepäck wieder in die Oberpfalz zurück. Ein rundum gelungener Ausflug ging damit zu Ende.

(Fotos in den Impressionen von Gerhard Pöpperl und Michael Schenkl)